Johann Wolgang von Goethe
Hast Du einen Menschen gern,
so musst Du ihn verstehn,
nicht hier und da seine Fehler sehn.
Schau mit Liebe und verzeih,
denn am Ende bist Du selbst nicht fehlerfrei.
Willst du dir ein hübsch Leben zimmern,
musst dich ums Vergangene nicht
bekümmern. Das Wenigste muss dich
verdrießen. Musst stets die Gegenwart
genießen. Vor allem keinen Menschen hassen
und die Zukunft Gott überlassen.
Manchmal sieht unser Schicksal aus wie ein Fruchtbaum im Winter, wer sollte bei dem traurigen Aussehen desselben wohl denken, dass diese starren Äste und zackigen Zweige im nächsten Frühjahr wieder grünen, blühen sodann Früchte tragen könnten, doch wir hoffen's, wir wissen's.